Über

Die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V. (AdM) ist eine Organisation, die am 24. August 1948 in Westdeutschland gegründet wurde. Sie vereint Flüchtlige und ihre Nachkommen aus dem Memelland: Memel Stadt (Klaipėda), Bezirk Memel, Heydekrug (Šilutė), Pogegen (Pagėgiai). 

Ende Sommer 1944 näherte sich die Frontlinie dem Memelland und die Kriegsbehfehlshaber ordneten die Evakuierung der Einwohner aus dem Memelland an. Ca. 130 tausend Einwohner mussten flüchten. Ein Teil von ihnen, (etwa 60 tausend) hatte keine Möglichkeit, in die Heimat zurückzukehren und blieb in Deutschland. 

Im Laufe der Jahre half die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V. den Landsleuten mit dem gleichen Schicksal ihre Verwandten, die im Krieg auseinandergerissen wurden, zu suchen und gemeinsam verschiedene soziale Probleme zu lösen. Ab 1983 wurden der AdM die Verlagsrechte der Zeitung „Memeler Dampfboot“ übergeben. Die Zeitung veröffentlicht Erinnerungen der Memelländer, Informationen über die Tätigkeit der AdM, verschiedene Veranstaltungen, Geburtstagsglückwünsche und Todesanzeigen der Mitglieder. Die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V. bemühte sich die Verbindung mit der historischen Heimat aufrechtzuerhalten, insbesondere nach der Erlangung der Unabhängigkeit Litauens und der damit verbundenen Reisefreiheit. Die Memelländer besuchten ihre Heimat, die AdM organisierte Hilfstransporte für die Einwohner, sowie für verschiedene Organisationen und evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden, die in der Sowjetzeit besonders zu leiden hatten. 

Im Sommer 2002 wurde am Bahnhof die Skulptur “Abschied von der Heimat” enthüllt. Sie wurde von der AdM (Bundesvorsitzender Uwe Jurgsties) gestiftet und verkörpert die Flucht der Einwohner Ostpreußens, die 1944 begann. Die Bildhauer sind Leo und Renate Janischowski aus Steinfurt. Die Figur ist ein Geschenk der Landsleute an die Heimatstadt anlässlich des Stadtjubiläums. 

Der Ursprung des Archivs liegt in den ersten Versammlungen der Landsleute, die nicht nur ihre Erinnerungen über die verlorene Heimat austauschten, sondern auch Vorträge hielten, die durch Dias veranschaulicht wurden. Nach der Gründung der AdM im Jahr 1948 und der Erneuerung des Patenschafts-Vertrags 1953 wurde das Archiv der AdM im Mannheimer Museum untergebracht. Außerdem wird in diesem Museum verschiedenes Material aufbewahrt. Die ersten Unterlagen des AdM Archivs waren Dias, Fotos und Texte, die in Verbindung mit der Heimat der Memelländer standen. Im Laufe der Jahre wurde das Archiv mehrmals verlagert, da die Archivare wechselten. Das Archiv wurde in Hamburg (E. Janzen- Rock), in Hildesheim (G. Grentz), in Flensburg (H. Preuß), in Mainz (G. Willoweit), in Kloppenburg (H. Berger), in Monheim am Rhein (G. Pietsch) und in Oldenburg aufbewahrt. Auch private Archive wurden dem AdM Archiv übergeben (M. Szameitat, W. Buttkeireit, W. Kwauka, G. Willoweit, W. Hilpert, H. Berger u. a.). 

Am 5. Oktober 2011 wurde das Archiv der Öffentlichen Ievos- Simonaitytės-Kreisbibliothek Klaipėda übergeben. Das Archiv wird ständig mit verschiedenem Material, das aus Deutschland geschickt wird, erweitert. Den thematischen Schwerpunkt des Archivs bilden die Stadt Memel, das Memelland und Ostpreußen. 

In mehr als 60 Jahren wurden im AdM Archiv über 1500 Bücher, 400 verschiedene thematische Ordner und 700 vor 1945 erschienene Ansichts- und Postkarten, sowie hunderte Fotografien (die ältesten stammen aus dem Jahr 1864), dutzende Landkarten und Stadtpläne aus dem 17. – 20. Jhr., ca. hundert Bilder und Gemälde (darunder auch Werke von H. Kallmeyer, G. Boese, M. Pechstein), verschiedene Periodika- Ausgaben, tausende Slides, persönliche Unterlagen und Dokumente verschiedener Ämter und andere diverse Exponate aufbewahrt. 

Unter den Archiv-Exponaten befinden sich auch private Gegenstände, Kleidungs- und Trachtstücke aus dem Gebiet und der Stadt Memel, sowie einige Wappen der Stadt Memel. Besonders imposant ist die 3 Meter hohe Flagge eines Kulturvereins, sie stammt aus den Anfängen des 20. Jhr. 

Zu den besonderen Exponaten zählen die Regalien des Memeler Schützenvereins, die am 24. April 2017 der Bibliothek übergeben wurden, sowie ein Abendmahl Kelch aus der Kirche in Prökuls. 

Im Jahr 2019 wurde der Bibliothek auch die Kartei der Memelländer zum Aufbewahren übergeben. Sie umfasst tausende Eintragungen mit persönlichen Daten. 

Das Archiv wird immer noch mit neuen Exponaten bestückt und wird ständig überarbeitet. Zurzeit werden alte Postkarten digitalisiert und auf dem Portal http://epaveldas.lt veröffentlicht. Die digitalisierte Zeitung „Memeler Damfboot“ ist unter der Adresse http://memel.klavb.lt zu finden. Aus dem Archivmaterial werden Wander- und digitale Ausstellungen zusammengestellt, mit dem Material arbeiten Wissenschaftler, Studenten und Verleger. Die Exposition wird von mehreren Interessierten besucht.

BESTÄNDE

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